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Cake day: April 10th, 2023

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  • Das ist nicht nur eine Frage des Zolls. Viele Produkte -in der Auto- ebenso wie in praktisch allen anderen Industrien- werden in Zwangsarbeit hergestellt, und zwar auch, aber nicht nur in Xinjiang. Solange China keine unabhängigen Audits seiner Lieferketten zulässt (was u.a. VW kürzlich offen gesagt hat), sollte sich die Frage nach Zöllen gar nicht erst stellen. Produkte, die unter solchen menschenverachtenden Bedingungen produziert werden, sollte es gar nicht geben. Europa braucht u.a. auch ein viel strengeres Lieferkettengesetz.

    Zudem gefährdet China durch seine Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg und sein aggressives Verhalten im Südchinesischen Meer die internationale Sicherheit (auch das wird in letzter Zeit wiederholt angeprangert, mittlerweile sogar von Politikern in Europa).

























  • Die Antworten auf weitere gestellte Fragen bleiben demzufolge weiter unter Verschluss. Dazu zählt unter anderem […] die Zahl der Ausschreibungen für öffentliche IT-Projekte oder Entwicklungsaufträge seit Beginn der Legislaturperiode, bei denen Open Source – also transparenter, veränderbarer Code – Ausschreibungskriterium war.

    Wenn das öffentliche Ausschreibungen waren, wie kann es dann unter Verschluss sein? Das muss dann ja bekannt sein. Oder verstehe ich da was nicht?

    Bereits 2019 stellte eine Studie im Auftrag des Innenministeriums eine Abhängigkeit der Bundesverwaltung von wenigen Software-Anbietern fest: „Das gilt insbesondere für Microsoft, dessen Produkte vielfach eingesetzt werden und eng miteinander verknüpft sind.“

    Gut, dass man das festgestellt hat. Dann wissen.jetzt ja alle, was zu tun ist.

    Hinzugügung: Die US-Regierung hat nach den chinesischen Cyber-Angriffen im vergangenen Jahr eine Untersuchung bezüglich der Zusammenarbeit mit Microsoft eingeleitet und “eine Kaskade an Sicherheitslücken” bei Dienstleistungen von Microsoft festgestellt (hier ist der Bericht als pdf im englischen Original).

    Die Untersuchungen dauern noch an, Microsoft muss in dieser Sache auch noch vor dem US-Kongress aussagen.



  • Einen Erstausrüster gibt es nicht (mit Ausnahme vielleichg von KTM, das ist aber ein Motorradhersteller). Es gibt aber eine große Zuluferindustrie. Magna ist wahrscheinlich die bekannteste Firma, die bauen und entwickeln in österreichischen Werken Autos für andere Hersteller soviel ich weiss. BMW und Fiat und ein paar andere haben Zweigwerke in Ö.

    AVL liefert die Technologie für viele Automarken. Mir wurde vor vielen Jahren mal gesagt, dass es auf der Welt kein Auto gibt, in dem nicht zumindest ein Teil der Elektronik irgendwie von AVL kommt. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen. Aber die Firma ist international wie viele andere innerhalb Branche sehr gut bekannt und hat -wohl zu Recht- einen guten Ruf.

    Ich bin aber selbst kein Experte für diese Industrie, aber volkswirtschaftlich spielt die Autozuliferbranche eine große Rolle im Land.



  • Das Institut Political Capital in Ungarn hat das Abstimmungsverhalten aller Parteien im Europiäischen Parlament untersucht. In der Analyse heisst es u.a.:

    There are some parties from the CEE that seem to be lenient towards authoritarians. [Among them] is the Freedom Party of Austria (FPÖ, ID), which has been leading the polls in Austria. These parties can be deemed as the main entry points for authoritarian regimes to influence EP resolutions, although their aggregated weight is too low for any chance of success.

    The FPÖ has cultivated a notoriously friendly relationship with the Kremlin and even signed a “friendship” agreement with the Russian ruling party, United Russia, in 2016. The FPÖ MEPs failed to condemn Russia’s invasion of Ukraine in key votes and statements. For instance, they voted against establishing the Ukraine Facility. The party also questioned the EU sanctions levied on Russia and called for a referendum on the matter in Austria. The leader of the FPÖ delegation, MEP Harald Vilimsky, stressed that a “small clique of EU-centralists is endangering our prosperity and freedom” with these sanctions.

    [The “soft defenders” of Russia and other authoritarian regimes] engage in a discourse similar to that of far-right parties such as the FPÖ, while withdrawing from the voting process, presumably out of concern for the geopolitical risks and reputational costs of openly supporting Russia and China.

    Die ganze Studie in englischer und ungarischer Sprache gibt es auf der Website zum Download (siehe Link oben).










  • Im Juni 2023 gab es die meines Wissens weltweit erste Volksabstimmung über ein “Recht auf ein Offline-Leben”. Im Schweizer Kanton Genf stimmten 94% der Wahlberechtigten dafür.

    Das Recht auf digitale Integrität wird nun in die Verfassung des Kantons Genf aufgenommen. Andere Schweizer Kantone arbeiten seither ebenfalls daran, ihre Gesetze anzupassen.

    Privatsphäre spielte bei der Abstimmung dabei eine geringere Rolle und bei weitem nicht die Hauptrolle. Privatsphäre ist nur ein Symptom für das tiefere Problem eines überwachungsgetriebenen Geschäftsmodells, und das ist leider heute der Kern des Internets.

    Für die Menschen steht bei der Digitalisierung ihrer Daten viel mehr auf dem Spiel als ihre Privatsphäre. Wenn Daten von Menschen auf offenen Märkten gehandelt werden, bedroht dies die Sicherheit dieser Menschen, die Demokratie, verstärkt bestehende Formen von Ausgrenzung und Ungleichheit und schafft neue, führt zu Verfolgung, psychischen Gesundheitsproblemen und vieles mehr - je nachdem, wer über diese Daten verfügt, wer gerade regiert, welche Zwecke von diversen Interessensgruppen verfolgt werden.

    Ein ‘gläserner Mensch’ führt sehr leicht zu einer Bürokratie, die unser digitales Selbst mit weit weniger Respekt und Rücksichtnahme behandelt als unser physisches Selbst.

    Deshalb stellte auch die Genfer Verfassungsänderung nicht die Privatsphäre in den Vordergrund, sondern ein viel größeres Konzept, nämlich dass der ‘digitalen Integrität’, dass nämlich unser digitales Selbst das gleiche Maß an Anerkennung und Schutz verdient wie unser physisches Selbst, sowohl vor kommerziellen als auch vor administrativen und staatlichen Eingriffen. Denn unser digitales Leben hat einen sehr starken Einfluss auf unser physisches Leben, der künftig wohl noch stärker wird.

    Deshal votierten die Schweizer auch mit überwältigender Mehrheit für ein Recht auf ein Offline-Leben.

    Meiner persönlichen Meinung nach ist das auch starkes Indiz dafür, dass den Menschen sehr wohl die Risiken der Digitalisierung bewusst sind und für eine Alternative votieren, wenn sie eine Wahl haben. Das in manchen Foren transportierte Narrativ von den ‘Normalos’ - also die grosse Masse an Leuten, die vereinfacht ausgedrückt jede Google-App runterladen ohne darüber nachzudenken - gibt es offenbar so nicht. Wir müssen aber natürlich Alternativen schaffen.